golocal ist offizieller Partner von Das Örtliche. Bei den genannten Informationen handelt es sich um Nutzermeldungen, die nicht redaktionell geprüft werden.
verifiziert durch
Community,
via golocal
Die hier abgebildeten Bewertungen wurden von den Locations über golocal eingeholt.
„Damit der Dom uns bleibt. Heißt es auf dem Mitgliedskärtlein, das dem geneigten Co-Finanzier nebst Dömchen-Anstecker
und jährlichem Domblatt zuteil wird.
Aber diese unverzichtbare Institution heißt natürlich auch deswegen Dombauverein, weil der Dom - unsere spätgotische Hauptkapelle in Bahnhofsnähe - ja erstmal zu Ende gebaut werden musste. Oder hätte man den verstreut umanandgewürfelten Kathedralenbausatz weiterhin im Zustande des Baustopps Anno 1530 belassen sollen? Ka' mer ja nit. Anfang des 19 JH kam im coellnischen Bürgertum verstärkt die Idee einer Behebung dieses ästhetisch unbefriedigenden Zustandes auf. Hierbei haben sich besonders die Herren Boisserée, Reichensperger und Görres große Verdienste erworben.
Nachdem dann auch noch zur rechten Zeit original-mittelalterliche Fassadenpläne aufgefunden wurden, begub man sich an die Gründung ebenjenes Zentralen Dombauvereines. Taktisch klugerweise als überkonfessionell angelegtes Gremium, denn man erhofft sich nicht nur den Segen, sondern auch wirtschaftliche Unterstützung durch Ihro allerhöchste (wenn auch falschgläubige) Gnaden, König Friedrich Wilhelm IV. Wofür war man schließlich wenige Jahre zuvor als Rheinprovinz nach Preußen einverleibet worden? Günstig auch, dass um ebenjene Zeit der gotische Baustil als 'deutsch' umdefiniert wurde und zu Berlin die Nothwendigkeit möglichst eindrucksvoller Nationaldenkmäler auch in den fernen Provinzen gesehen wurde.
Und so ertheilte der freundlichst angesprochene Monarch im November 1840 per allerhöchster Kabinettsordre sein Placet - in Verbindung mit einem Dauerauftrag über 10.000 Taler p.a. Nach diversen organisatorischen Vorarbeiten wurde also im Jahre 1842 die wohl ruhmreichste Privatinitiative der Colonia ins Werk gesetzt. Der Dombau wird unter Verwendung neuester Technik, jedoch unter Wahrung einer idealtypischen Spätgotik wiederaufgenommen und bereits im Jahre 1880 unter nunmehr kaiserlichem Pomp abgeschlossen. Der Dom ist nun das höchste Bauwerk der Welt - bis in Washington dieser langweilige Obelisk und in Paris dieses seltsame Metallgerippe vollendet werden.
Der weitaus größte Teil der Bau- und Erhaltungskosten wird bis heute von den getreuen Vereinsmitgliedern aufgebracht. Wobei man sich ein wenig fragt, wieviel vom Mindest-Jahresbeitrag in Höhe von 20 Euro (von mir gibt's natürlich ein Mehrfaches) eigentlich in Glas und Gestein umgesetzt werden kann, wenn man die Herstellkosten des Domblattes in Abzug bringt: denn hierbei handelt es sich um prächtig illustrierte, wenn auch mitunter anstrengend zu lesende Jahrbücher im Umfange von (blätter, blätter) 330 bis 480 Seiten. Dort werden einzelne Baudetails, Kunstwerke oder Restaurierungs- und Zukunftsprojekte besprochen - auch im Vergleich mit anderen Kathedralbauten.
Die informative Webseite des Vereins offenbart, dass der oberirdische Teil des Domes 160.000 Tonnen wiegt und über 10.000 qm Fensterfläche sowie 11.000 Türme und Türmchen verfügt. Für den Erhalt sind jährlich mehrere Millionen Euro erforderlich, denn Umwelteinflüsse und normaler Verschleiß machen auch vor dem Kölner Nationalheiligtum sowie Weltkulturerbe nicht Halt.
Für einheimische und auch auswärtige Freunde des Doms ist es natürlich eine Frage der Ehre, den ZDV zu unterstützen. Oder genauer gesagt: eigentlich überhaupt keine Frage. Sondern eine Ehre.
Nachtrag 18.04.2019:
Dankenswerterweise hat sich unser Dombaumeister Peter Füssenich etwas relativierend zur vollmundigen These geäußert, so etwas wie in der Hauptstadt Europas sei ja in Coellen völlig unmöglich. Wegen eisernem Dom-Dachstuhl und so. Der Brandschutz am und im Dome wird soeben einer kritischen Überprüfung unterzogen. Selbstverständlich ist auch ein Spendenkonto für den Wiederaufbau der bildschönen kleinen Schwester Notre-Dame eingerichtet, siehe Webseite. (Die obszönen Beträge, mit denen der lokale Geldadel gerade um sich wirft, sollten uns da nicht allzusehr beeindrucken) Schließlich waren es seinerzeit auch französische Bürgerinnen und Bürger, die sich bei der Bauvollendung unseres Nationalheiligtums finanziell eingebracht haben.
mit der allervorzüglichsten Hochachtung, Sir Thomas
...”weniger
Legende: 1 Bewertungen stammen u. a. von Drittanbietern