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„"Des Kaisers neue Kleider"
An alter Stelle hat nun ein neues asiatisches Restaurant geöffnet. Wir
haben es uns nicht nehmen lassen und diesem auch gleich vier Tage nach der Neueröffnung, einen Besuch abgestattet.
Unser Fazit fällt etwas zwiespältig aus. Deshalb vorweg beachten. Dies ist eine rein subjektive Erfahrung welche eine Momentaufnahme darstellt. Geschmäcker und Situationen unterscheiden sich und nichts kann die eigene Erfahrung ersetzen.
Die Einrichtung:
Die Farben Weiß und Grau dominieren. Damit wirkt alles sehr hell und sauber, aber auch noch ein wenig kühl, woran auch die modernen Polsterstühle wenig zu verändern mögen. Wer das typische Aquarium beim Asiaten sucht, wird hier ebenso leer ausgehen. Wobei wir letztere Bemerkung nur als Scherz sehen.
Was wir wirklich meinen, es ist ja noch alles neu. Außen sind die Speisekarten noch nicht ausgestellt und auch an der Inneneinrichtung wird es sicher noch die eine oder andere Erweiterung geben.
Nachdem wir also Platz genommen hatten, übrigens mit gutem Blick in die Küche, kam auch schon die Bedienung auf uns zu. Freundlich und schnell wurde sich nach unseren Wünschen erkundigt und auch die Tatsache dass wir uns nicht sofort entscheiden konnten, führte zu keiner Missbilligung.
Der Blick in die Karte (Zur Zeit noch ein DIN A3 großes Blatt) welches wohl auch die Tischdecken ersetzt , zeigte folgendes. Die Gerichte lassen sich keiner speziellen Richtung zuordnen. Einige Vietnamesische Spezialitäten, vieles aus der Thai Küche (Kokosmilch) und etwas chinesisch.
Die Anzahl der Gerichte reduziert sich, wenn man bedenkt, dass in den meisten Fällen die Hauptzutat ausgetauscht wird. Also Schweinefleisch, Ente, Rind, Hühnchen usw. während die übrigen Kombinationen gleich bleiben.
Interessanterweise sind die Gerichte auf der Karte noch in unterschiedlichen Schärfegraden kenntlich gemacht, was sich durch eine kleine Symbolik von 1-3 Peperonis zeigt.
Unsere Auswahl:
1. Tomyam Gai Suppe mit Hühnerbrust (Schärfegrad 1 Peperoni)
2. Kusprige Ente Kung Pao (Schärfegrad 1 Peperoni)
3. Hausgemachter Tofu mit Mango Curry
Wir halten fest. Die Zutaten (z. B. Champingnons, Bohnen, Paprika) waren frisch, die Ente knusprig gebraten und der Tofu wirklich hausgemacht.
Die Schärfe (wer das Original kennt) entsprach einer, dem europäischem Gaumen angepassten Wirkung. Wer es wirklich feuriger wünscht, kann es vorweg entsprechend härter dosieren lassen.
Was uns weniger gefallen hat. Es kam uns so vor, dass doch etwas zu viel Stärke verwendet wurde. Jetzt ist es vielfach in der asiatischen Küche üblich, die Speisen mit Stärke anzudicken.
Wir kennen aber auch Versionen, bei denen gänzlich darauf verzichtet wird, was wir auch bevorzugen.
Grundsätzlich bleibt: Geschmack und Frische, als auch Qualität und Menge der zubereiteten Gerichte sind zufriedenstellend.
Kommen wir zum Service. Es kann ein einmaliger Zufall sein. Wie schon erwähnt, werden die Soßen wie auch die Suppe, unter Zuhilfe nahme von Stärke angedickt. In einem unsere Gerichte wurde dabei allerdings etwas zu unsauber gearbeitet. Jedenfalls erwieß sich ein etwas stärkerer Klumpen (ca. 1/2 Teelöffel) als reines Stärkepulver, welches nicht aufgelöst war.
Unsere Reklamation wurde umgehend mit einer aufrichtigen Entschuldigung und dem Hinweis, dass man es neu servieren werde, entgegen genommen. Der Teller noch zu zwei Drittel gefüllt, kurzerhand vom Tisch genommmen und das Gericht nach einiger Wartezeit, komplett neu zubereitet wieder nachgereicht.
Zum Abschluß gab es nach Anforderung der Rechnung, noch ein kleines "Dankeschön". Hier wurden sogar unüblicherweise, gleich mehrere Alternativen (Espresso oder den typischen Pflaumenwein).
Beim verlassen des Restaurants dann noch eine weitere kleine Aufmerksamkeit in Form von etwas Süßen.
Warum jetzt also des "Kaiseres neuer Kleider"? Nun, für das kleine Durmersheim stellt ein asiatisches Restaurant schon eine Herausforderung dar.
An gleicher Stelle befand sich zuvor ebenfalls ein solches, welches geschlossen wurde.
Bleibt dem neuen "Nam Nam Asia Food & Bar" zu wünschen, dass es erfolgreicher läuft.
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