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„Das Leben spielt ja jedem Menschen dumme Streiche.
Manchmal trifft man liebenswerte Exemplare der selben
Gattung, die plötzlich leider wieder aus den eigenen Lebensumständen entschwinden, andere hat man (gefühlt immer) an der Backe und möchte sie eigentlich los werden....
Seit zehn Jahren trifft sich ein immer größer werdender Kreis (man vermehrt sich biologisch) ehemaliger Student*innen einmal im Jahr irgendwo in Württemberg.
Ein Ritual... Kontaktpflege... Neuigkeitenaustausch... Vorurteilsbestätigung oder liebevolles Wiederentdecken... manchmal war man ja teilweise auch in einander verliebt... oder heiratete gar... Irrungen und Wirrungen aus der Vergangenheit... aber man möchte sich doch nicht völlig aus dem Blick verlieren...
Die gesamte Blase (immerhin 25 Personen mit den inzwischen entstandenen Kindern und Kegeln) fiel in diesem Jahr in den Schwäbischen Wald ins Naturhotel am Ebnisee ein.
Die studierten Landeshistoriker*innen hatten sehr bewusst gewählt:
Schließlich war der Ebnisee im 18. Jahrhundert als Staussee für die Holzversorgung der Landeshauptstadt Stuttgart gebaut worden, um die Flösserei aus dem großen Wald zu sichern und die indutstrielle Revolution mit Bau- und Brennholz zu befeuern.
Es war also ein inhaltlich ziemlich schwer gewichtiges, trinktechnisch vielfältiges und trotzdem entspannendes Wochenende geplant...
Das geräumige und traditionsreiche Naturhotel am Ebnisee sollte die entsprechende Kulisse bilden... Kinderspielbereich, Sauna-und Wellnessbereich, Schwimmbad, gute Küche und das alles direkt am alten Stausee mitten im ruhigen Schwäbischen Wald.... perfekt...zumindest theoretisch.
Das - für den ambitionierten Nachwuchs der Blase - nicht unwichtige Schwimmbad war leider "in restauro"... gut das kann passieren.
Im heranziehenden Herbst ist diese Baumaßnahme zeitlich etwas unglücklich gewählt, da der fast natürliche Ebnisee zu dieser Jahreszeit nicht gerade zum Planschen einlädt...
Die kleine Sauna und das schwachbrüstige Dampfbad waren zum Glück nach mehrstündiger Voranmeldung nutzbar...
Das Zimmer für schlappe 108 Euro pro Nacht war großzügig dimensionert, über den alten, ziemlich vergammelten Teppichboden kann man zur Not großzügig hinwegblicken, auch die alten, rachitischen Badarmaturen sind nicht so bedeutsam....
Das Frühstücksbuffet war im erwartbaren Rahmen und der Nachschub an Rührei, Weckle, Wurst, Käse und Müsli wurde für die verfressene Gemeinde schnell und zielstrebig aufgetischt.
Ein Erlebnis der besonderen Art waren die Abendessen.
Dazu sollte man wissen, dass das Haus über eine formidabel ausgestatte Kücheninfrastruktur verfügt, da man bis 2011 hier eine "Sterne-Küche" zelebrierte....
Tja, tempi passati...
Null Organisation, völlig überforderte, kaum deutschsprachige Servicekräfte und ein Kochniveau, das einem jeden Genuss verunmöglichte.
Wer Kleinkinder über 1,5 Stunden auf ihre Spaghetti warten lässt, Kässpätzle als undefinierbare Pampe serviert und Salate für zehn Personen einfach "vergisst", darf sich über lautstarken Protest nicht wundern.
Insgesamt ein Alptraum....
Aber der Whiskey an der Bar schmeckte... danach.... Lagavulin, 16 Jahre alt...
Keine Empfehlung!
Gruß Schroeder
...”weniger