Parkhotel Heidehof GmbH

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„Der erste und der letzte Eindruck prägen das Bild, die Erinnerung, ganz besonders. Der erste war der Empfang. Wir fuhren mit dem Reisebus vor, sofort kam eine junge gut vorbereitete Dame von der Rezeption, übernahm das Mikrofon, informierte über die Besonderheiten des Hotels - die erste Ziffer der Zimmernummer entspricht nicht dem Stockwerk - und verteilte die Schlüsselkarten. Als wir dann hineingingen, stand da eine weitere junge Frau und nahm sich charmant aller derjenigen an, die sich in der verwinkelten Architektur nicht gleich zurechtfanden. Der letzte war das Frühstück, eine Offenbarung für den aus südlichen Gefilden zurückkehrenden Deutschen, und umfangreich ergänzt mit den üblichen internationalen Beigaben wie ham and eggs, Salaten, Lachs usw.. Endlich wieder guter Filterkaffee, man konnte sich allerdings auch an der Espressomaschine bedienen. Den Service machten Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Sprachkenntnisse. Ich habe nicht in Erfahrung bringen können, ob dahinter soziales Engagement steht, oder pure Mangelwirtschaft, weil das nahe Audiwerk den Arbeitsmarkt leersaugt. Beim abendlichen Menu gab es dann auch leider ein Missverständnis. Meine Frau und ich wollten eine Flasche Wein bestellen, hatten uns einen Tafelwein aus der Gegend vorgestellt und baten den südländisch wirkenden Kellner um eine Empfehlung. Der brachte einen 2014er Pinot Grigio aus „Venezien“, den ich widerstrebend akzeptierte, zumal der Drehverschluss auf einen Tafelwein hinwies. Der Wein war in Ordnung. Als dann eine slawisch wirkende Kollegin die Rechnung auf einem Handzettel aufstellte, musste ich wegen des Preises von knapp 40 € doch schlucken - ich hätte mir die Weinkarte geben lassen sollen, und der Kellner hätte bei einer Empfehlung in diesem Preisniveau die Weinkarte anbieten müssen. (Zum Vergleich: wir kamen aus dem Veneto und hatten dort jeden Abend eine Flasche vom sehr ordentlichen mit echtem Korken verschlossenen 2015er Pinot Grigio getrunken, Preis 16 €) Die Diensteifrigkeit des Kellners hatte einen weiteren Aspekt. Immer wenn er gerufen wurde, hockte er sich neben dem sitzenden Gast hin, um so auf Augenhöhe zu kommen, dabei betätschelte er den Gast mit seinen Händen. Das mag anderswo ein Zeichen besonderer Zuwendung und Gastfreundschaft sein, ich als kühler Mensch aus dem Norden habe gerne etwas mehr Distanz. Das Menu bestand aus einer richtig guten Spargelsuppe, einem langweiligen Rindergeschnetzelten und einem hübsch dekorierten leckeren Pudding mit daneben gestelltem Näpfchen mit heißen Kirschen - insgesamt gut gemacht von einer Küche, die bei Reisegruppen sicher unter Preisdruck steht. Unser Zimmer war ordentlich und mit einem guten Bett möbliert. An der Sauberkeit gab es nichts zu meckern. Allerdings fiel eine größere spiralförmige Markierung auf dem Teppichboden auf, die ich zuerst für einen Teil des Designs hielt. Es war dann aber doch so etwas wie trockenes Ketchup, so dass ich gerne die bereitliegenden Pantoffeln benutzte. Schwierigkeiten hatten wir mit der Bettlampe, die ansich über einen großen Schalter über der Nachtkonsole einzuschalten war - wir kriegten die Dinger nicht an. Ein Anruf bei der Rezeption genügte, wieder war es eine charmante junge Frau, die erschien und uns die unter einer Blende versteckten Einzelschalter für die beiden Flammen zeigte. Nach soetwas hatten wir schon gesucht, aber nicht gewagt, uns so weit vorzutasten; wer möchte schon einen Bax kriegen. Das Bad mit Marmorfliesen und einer Granitbordure war gut ausgestattet. Was, wie so oft, fehlte, war ein Haken für diese zeitgemäßen Kulturtaschen, die ausgerollt und aufgehängt wie ein kleiner Wandschrank wirken. Ich empfehle immer, dass Hoteliers einmal in ihre Zimmer einziehen, um zu merken, dass Schönheit nicht zugleich Funktionalität bedeutet. Das in den Fluren und Gemeinschaftsräumen ansprechend dekorierte Hotel bietet sich auch für Seminare an und hat einen SPA-Bereich. Trotz der kleinen „Besonderheiten“ kann ich das Hotel sehr empfehlen. ...”weniger